Ab sofort können im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim Interviewfilme Rüsselsheimer Mitbürger*innen in der Abteilung zur Rüsselsheimer Geschichte nach 1945 „Hafen der Erinnerung“ angeschaut werden. Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule erarbeiteten mit der Initiative Wiesbadener Medienzentrum e. V. für das Museum binnen weniger Monate im Herbst zwölf Kurzfilme im Rahmen des Projekts Leben in Europa – zuhause in Rüsselsheim Rhein-Main.
Feierliche Premiere im Dezember
Bereits im Dezember wurden die zwölf Kurzfilme in feierlichem Rahmen im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim den Angehörigen der jugendlichen Filmemacher*innen und unterschiedlichen Interviewpartner*innen jeglichen Alters sowie der Öffentlichkeit auf großer Leinwand vorgestellt. Freudig begrüßte der Rüsselsheimer Bürgermeister Dennis Grieser zu diesem Anlass die geladenen Gäste im Museum mit einem Herder-Zitat: „Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss.“ Die Abteilung zur Rüsselsheimer Geschichte sei ein wichtiger Bestandteil für das Selbstverständnis der Rüsselsheimer Bürger*innen und mit dem gelungenen Projekt der drei Projektpartner Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim, der Europaschule Alexander-von-Humboldt und der Initiative Wiesbadener Medienzentrum e. V. schließe sich nun eine Lücke im „Hafen der Erinnerung“ mit den Filmclips, die Geschichten von Rüsselsheimer Bürger*innen erzählten.
Große Leistung in kurzer Zeit
Harald Kuntze von der Initiative Wiesbadener Medienzentrum e. V. leitete das bezüglich des Zeitrahmens sehr sportlich bemessene Projekt. Die gelungenen Ergebnisse sprächen für sich und transportierten die außerordentlichen Bemühungen der Teilnehmer*innen, das hohe Maß an Verständnis der Lehrkräfte und die Kooperation der allseits tatkräftigen Museumsleiterin Frau Dr. Maul. Die Initiative Wiesbadener Medienzentrum zeigte sich bereits früher engagiert für die Umgebung Rhein-Main, unter anderem mit „Radio aus der Schule“, einem Projekt mit Radio Rüsselsheim. Aus der Gruppe der 13 Teilnehmer*innen erzählten Semanur und Mourad den Gästen von ihren Erlebnissen und Erkenntnissen beim Dreh. Dass man auf so viele Dinge im Vorfeld achten müsse – wie zum Beispiel den störenden Ton des Schulgongs mitten im Interview vorher mitzubedenken – was es also alles einzuplanen gälte bei einem Dreh, sei schon eine enorme Herausforderung und gleichzeitig eine große Freude. Den Spaß an der Sache sah man den Filmemacher*innen allen an, als sie sich vor den Gästen bei großem Applaus mit Blumen in der Hand verbeugten.
Kurzfilme spiegeln das multikulturelle Leben in Rüsselsheim wider
Insgesamt sind zwölf Filme – je 2-3 Minuten lang – entstanden, die von Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern und ihrem Leben in Rüsselsheim erzählen. Die einen sind hier bereits geboren oder schon zur Grundschule gegangen, die anderen erst spät im Leben nach Rüsselsheim gekommen. Jeder von ihnen hat in Rüsselsheim eine neue Heimat gefunden: „Heimat ist da, wo ich mich wohl fühle, wo meine Familie und meine Freunde sind, mehr ein Gefühl als ein Ort“, heißt es im Film. Auch Frau Dr. Maul vom Stadt- und Industriemuseum zeigte sich bei der Premiere glücklich darüber, dass der „Hafen der Erinnerung“ nun um so mehr das bunte Bild einer bunten Stadt, wie sie Rüsselsheim eben ist, für alle Rüsselsheimer*innen, spiegele. Seit Anfang Februar sind die Filme nun in die Austellung des Museums integriert.
si
Weitere Informationen:
Initiative Wiesbadener Medienzentrum
Projektbeschreibung
Artikel in der Rhein-Main-Presse vom 21.12.2017
Artikel im Blog Museum Rüsselsheim vom 19.12.2017
Ein kleiner Vorgeschmack auf den Besuch im Museum Rüsselheim – der Heimatbegriff der Protagonisten im Kurzvideo: