IM FOKUS: Crashkurs „Zuwendungsrecht“ oder wie halte ich es mit dem lieben Geld

© graphic recording von Ka Schmitz zum Crashkurs „Zuwendungsrecht“

Zu einem erfolgreich durchgeführten Kulturkofferprojekt, gehört neben einer spannenden Idee und motivierten Akteur*innen aus der Kulturellen Bildung, auch immer eine saubere Abrechnung der Fördergelder. Da bei einer Förderung durch den Kulturkoffer Gelder aus Steuereinnahmen vergeben werden, muss natürlich auch kontrolliert und transparent dokumentiert werden, wofür die Zuwendung ausgegeben wird. Geregelt wird das alles im Zuwendungsrecht, dessen Grundlage vor allem die Landeshaushaltsordnung (LHO) sowie die zugehörigen Allgemeinen Nebenbestimmungen (AnBest) sind. Da es sich dabei um zwei sehr umfangreiche Dokumente in kompliziertem „Bürokratie-Deutsch“ handelt, viele der darin festgehaltenen Regeln aber essenziell sind für eine erfolgreiche Durchführung eines Kulturkofferprojekts, bietet die Koordinierungsstelle Kulturkoffer regelmäßig unterschiedliche Angebote zum Zuwendungsrecht an.

Da aufgrund der COVID-19-Pandemie auch zum Anfang des Förderturnus 2021 keine Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, wurden im Mai zwei Online-Crashkurse zum Thema Zuwendungsrecht angeboten. Mit ca. 30 Akteur*innen aus den aktuellen Kulturkofferprojekten und anderen Zusammenhängen der Kulturellen Bildung, zerlegten zwei Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle Kulturkoffer die sperrigen Paragrafen in verständliche Regeln, beantworteten Fragen und gingen mit den Zuwendungsempfänger*innen die erhaltenen Bewilligungsunterlagen durch. Eine Gruppe wurde dabei von der Künstlerin und Illustratorin Ka Schmitz per Graphic Recording begleitet. Entstanden ist dabei eine sehr gelungene Illustration, die zeigt, dass Zuwendungsrecht gar nicht so trocken sein muss, wie es sich anhört.

Ka Schmitz hat eine sehr schöne Metapher für eine Projektförderung gefunden: Die Idee für ein kulturelles Bildungsprojekt wird in die Erde gesteckt und vom Land Hessen mit Zuwendungen in unterschiedlichen Finanzierungsarten „gegossen“ und damit beim Wachsen unterstützt. Das kleine Projekt-Pflänzchen durchwächst unterschiedliche Phasen der Projektadministration, in denen jeweils spezielle Regeln wichtig sind: Am Anfang steht der Antrag mit einem guten und verständlich beschriebenen Konzept, passend zu den Kulturkoffer-Förderrichtlinien. Darauf folgt hoffentlich die Bewilligung – der Startschuss für das Projekt. Bei der Durchführung der Maßnahmen ist auf das korrekte Prozedere zu achten: formale Mittelabrufe, um die bewilligte Förderung nach und nach ausgeben zu können und formale Änderungsmitteilungen, falls sich in der Praxis Dinge ändern oder nicht so funktionieren wie gedacht. (Achtung! Hier haben sich zwei kleine Fehler in die Illustration geschlichen. Korrekt ist: Die abgerufenen Mittel können bis zu zwei Wochen brauchen, bis sie ankommen und sie müssen innerhalb von 2 Monaten nach Eingang ausgegeben werden. Außerdem sind die „350€“ bei der Änderungsmitteilung falsch, die Grenze für anzumeldende Änderungen sind immer 50% pro Ausgabenposition.) Sind alle Maßnahmen des Projekts dann erfolgreich durchgeführt und zu einem starken Baum gewachsen, muss quasi als letztes Blatt noch der Verwendungsnachweis abgegeben werden.

Bei all diesen Wachstumsphasen begleitet die Koordinierungsstelle die Projekte und stellt immer wieder Materialien und Weiterbildungen zur Verfügung. Auf dem Kulturkofferblog werden regelmäßig in der Reihe „FOKUS“ Fragestellungen zum Thema Förderung besprochen, über Rundmails werden die Zuwendungsempfänger*innen an wichtige Deadlines und Projektphasen erinnert und unter „Förderung“ findet sich auf der Kulturkoffer-Homepage ein detaillierter „Fahrplan“ durch die Kulturkofferförderung. Sollte dennoch etwas unklar sein, hat Ka Schmitz‘ weißer Vogel einen guten Tipp: Bei Fragen, fragen. Im Gespräch lassen sich viele Dinge vorab klären, die nach Abschluss des Projekts Probleme bereiten würden.

Mit der Expertise der Kulturakteur*innen, den finanziellen Mitteln des Landes und der Unterstützung durch die Koordinierungsstelle können hoffentlich noch viele starke Pflänzchen in Hessen wachsen und die kulturelle Bildungslandschaft bereichern.

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