IM FOKUS: Internetsicherheit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Noch mehr trifft das zu, wenn wir über die jungen Generationen sprechen. Seit Beginn der Corona-Pandemie finden auch viele von unseren Kulturkoffer-Projekten mithilfe digitaler Medien statt. Einige Projekte nutzen digitale Tools für die Kommunikation, andere bieten die Möglichkeiten für eine breitere Auseinandersetzung mit digitalen Arbeitsformen in der Kulturellen Bildung.

Dass es in dieser Welt auch spezielle Gefahren gibt, wissen wir alle. Wie diese aussehen, wie wir sie vermeiden oder zumindest mit ihnen umgehen können, haben wir bei der Schulung „Internetsicherheit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ thematisiert.

Jennifer Maske ist beim Polizeipräsidium Frankfurt Ansprechpartnerin für Cybercrime, Katharina Herbert für die zentrale Jugendkoordination, die eine Schnittstelle zwischen den polizeilichen Dienststellen und unter anderem den Einrichtungen der Jugendarbeit ist (nicht nur Einrichtungen der Jugendarbeit/alle Einrichtung, die mit dem Jugendschutz betraut sind). Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Prävention. Neben der Beratung bieten sie auf Anfrage Workshops in Kooperation mit anderen Einrichtungen und Trägern an.

Jennifer Maske hat die wichtigsten Gefahrquellen im Internet zusammengefasst:

  • Als Einführung wurden die Themen Betrug beim Online-Shopping, bei der Wohnungs- und bei der Jobsuche im Internet vorgestellt. Mögliche Gefahren sind Kostenfallen, Missbrauch der Nutzerdaten und Identitätsdiebstahl. Weitere Informationen und Tipps für den Selbstschutz: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/.
  • Bei der Nutzung verschiedener Social-Media-Kanäle und Messengerdienste liegt das Hauptaugenmerk auf dem Thema „Foto und das Recht am eigenen Bild“. Wegen dieses Rechtes ist eine Einwilligung der fotografierten Person immer sehr wichtig. Weiter gibt es Situationen, in denen nicht fotografiert werden darf. Damit ist das Fotografieren im höchstpersönlichen Lebensraum (z. B. in der eigenen Wohnung, in einer Umkleidekabine und bei einem Unfall) strafbar, genauso wie das Verbreiten dieses Fotomaterials.
  • Der Besitz und die Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Inhalte ist strafbar. Kinder oder Jugendlichen werden ganz oft aus Unwissenheit zu Täter*innen, wenn Sie entsprechende Inhalte in Chatgruppen teilen. Ihnen ist nicht bewusst, dass es sich um ein tatsächliches Missbrauchsgeschehen handelt. Die aktuelle Statistik zeigt eine Steigerung dieser Fälle. Frau Maske betonte, wie wichtig deshalb die Aufklärung und Sensibilisierung zu diesem Thema ist.

Hervorzuheben ist ebenfalls, dass jede Meldung eines solchen Sachverhaltes auch ein Beitrag zum Opferschutz leistet. Durch die sich anschließenden Ermittlungen können Opfer identifiziert, aus der Situation herausgeholt und vor weiteren Übergriffen geschützt werden. Durch die Identifizierung der Täter*innen können weitere Straftaten verhindert werden.

Die Frage, wie Kinder- und Jugendliche für sich selbst oder für andere Betroffene Hilfe holen können, war ebenfalls zentral.

Weitere Informationen und Handlungstipps zum Thema: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/sexualdelikte/kinderpornografie/faq-zu-kinderpornografie/

Link zu der Kampagne gegen die Verbreitung von Kinderpornografie: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/sexualdelikte/kinderpornografie/die-kampagne/

  • Als Cybergrooming ist das Phänomen bekannt, wenn Täter*innen im Internet nach Opfern suchen. Hier ist es wichtig, die Situationen zu erkennen, zu dokumentieren und sich an die Polizei wenden, da auch hier jede Meldung einen Beitrag zum Opferschutz leisten kann.

Weitere Informationen für Pädagog*innen und Eltern:

https://www.klicksafe.de/

https://www.schau-hin.info/

http://jugendschutz-frankfurt.de/Infonachricht.html

Folgende Seiten richten sich an Jugendliche:

https://www.juuuport.de/beratung

https://www.handysektor.de/startseite

Frau Maske hat erklärt, dass einfache Handlungstipps die Chance für Cyber-Angriffe minimieren. Hilfreich sind hier folgende Tipps: sichere Passwörter wählen, sparsam mit den persönlichen Daten umgehen, Nutznamen wählen, welche keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Identität zulassen (z. B. Klarnamen, Alter und Wohnort), Displaysperren nutzen, auf die Privatsphäre-Einstellungen achten. Weiter wies sie darauf hin, dass Akteur*innen der Kulturellen Bildung als Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche wichtige Ansprechpartner*innen in vielen Themen sind. Dadurch können sie das Thema Prävention mit Sensibilisierung und Stärken der Medienkompetenzen voranbringen. Sie können aber auch in ernsthaften Situationen um Hilfe gebeten werden. In diesen Fällen gilt: erst einmal tief durchatmen und dann handeln.

Für weitere Informationen stehen in jedem hessischen Polizeipräsidium Fachberater*innen Cybercrime oder Jugendkoordinator*innen zur Verfügung. Hier finden Sie Ihre Ansprechperson:

https://www.polizei.hessen.de/icc/internetzentral/nav/a35/a3570ee1-825a-f6f8-6373-a91bbcb63046&sel_uCon=51b30fb8-a69b-c871-ead3-56010b833320&uTem=20161208-0000-0000-0000-201612080009.htm

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